In meinem Blogartikel lernst du, wie du dich als Interviewgast auf ein Interview vorbereiten kannst, um den Erfolg des Interviews, nicht dem Zufall zu überlassen. Diese Themen stehen dabei im Fokus:
Was sind die gröbsten Fehler, die du als Interviewgast in 2023 wirklich nicht mehr machen solltest!
Wie kannst du deine eigenen Botschaften als Interviewgast besser als bisher platzieren?
Wie wirst du zum besten Interviewgast für Podcast, YouTube, Radio, TV und allen anderen Kanälen?
Hi – ich bin Markus Tirok Ich bin Moderator, Journalist und Medientrainer. Ich liebe gute Geschichten und als Interviewer ist es mein Job, gute Geschichten zu erfragen. Als Trainer und Coach zeige ich anderen, wie sie gute Geschichten in Interviews erfragen können oder wie sie selbst in Interviews als Expert:in professionell sich präsentieren können. Mit meinem Onlinetraining und in meinem Podcast Interviewhelden verrate ich genau, wie du zu guten Fragen kommst. Für bessere Antworten, für bessere Interviews und für bessere Podcasts und damit für mehr Reichweite und Sichtbarkeit. Mehr findest du auf hier.
Diese Fehler machen 2023 noch immer die meisten Interviewgäste im Podcast
Erzähle als Interviewgast nicht deine Biografie
Du hörst eine neue Podcastfolge. Du weißt, wer zu Gast ist. Du kennst den Gast noch nicht wirklich.
Wann entscheidest du, ob du dran bleibst und dir die Folge anhörst oder ob du dich für einen anderen Podcast entscheidest, den du bereits kennst und super findest?
Du entscheidest in den ersten Minuten, vielleicht sogar Sekunden. Das Spiel ist ganz einfach. Wir stellen uns (unbewusst) die Frage: Bringt mir das Interview etwas oder bringt es mir nichts? Antwort da – Entscheidung getroffen!
Was darf uns demnach als Gast nicht passieren? Wir dürfen nicht langweilig sein.
Gerade in den ersten drei Minuten eines Podcasts oder eines anderen Formats dürfen wir als Interviewgast nicht langweilen. So früh und so schnell entscheiden die Zuhörer:innen. Haben wir es schlecht gemacht, wird alles, was wir nach den ersten drei Minuten erzählen, keiner mehr hören.
Wir können den größten Mehrwert vermitteln, wir können die Lottozahlen von morgen verraten, wir können das peinlichste Erlebnis beichten – es wird keinen interessieren, wenn wir in den ersten drei Minuten alle Zuhörer:innen vergrault haben.
Wem passiert das schon? Meinem Gefühl 90% aller Gäste, wenn der Host die Einstiegsfrage stellt „Hallo Interviewgast, stell dich doch einmal vor. Was bist du, was machst du und wie bist du dazu gekommen?“
Nach diesen typischen Fragen geschieht etwas merkwürdiges. Die meisten Gäste vergessen in der Sekunde, was es bedeutet, gute Geschichten zu erzählen. Es wird langweilig. Es wird zu lang. Es interessiert mich nicht. Dich auch nicht. Wir können uns das alles nicht merken.
90% aller Gäste tappen in die gleiche Falle. Sie erzählen auf die Einstiegsfrage ihre Biografie.
„Bevor ich mich selbständig gemacht habe, war ich ja bei (…) im Marketing. Da habe ich große Kampagnen entwickelt. Unter anderem für die Einführung des Family-Tarifs im DACH-Markt. Und dann habe ich mich selbständig gemacht. Ich war erst als Berater unterwegs, habe Unternehmen bei Kampagnenstrategien beraten. Und dann habe ich mich dafür entscheiden, selbst den Weg der Digitalisierung zu gehen. Ich hab dann noch eine sehr coole Ausbildung gemacht. Und dann, und dann und dann…“
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sprechen sie immer noch darüber, was er oder sie „und dann“ gemacht haben.
Langweilig. Zuhörer ins Koma gequatscht. Ohne Relevantes gesagt zu haben. Der Gast bleibt nicht in Erinnerung. Podcast aus.
Ist dieses Beispiel übertrieben? Nein. Erst vor kurzem habe ich ein Podcastinterview mit einem erfahrenen Marketingexperten gehört – er war etwa 50 Jahre alt – und er hat sich S I E B E N Minuten lang vorgestellt. Die Zeit zu füllen fiel ihm leicht, in 50 Jahren kommt ja so einiges an Erfahrungen zusammen.
Möchte ich als Zuhörender das zu Beginn alles wissen? Was genau werde ich mir davon merken können? Hat es für mich eine Relevanz für das kommende Gespräch?
Wechseln wir die Perspektive– vom Interviewgast zur Zuhörer:in Was ist mir als Zuhörer:in wichtig, damit ich aufmerksam zuhören kann?
Ich benötige doch nur die Information, was der Interviewgast heute macht und für was diese Person steht. Wenn das spannend, gut und kurz erzählt wird, freue ich mich auf das Gespräch. Die coolste Selbstvorstellung habe ich bei TikTok gehört. Sie lautet „Ich bin Jo. Ich backe Brot!“
Jo Semola. Ein Influencer. Bekannt wurde er womit? Natürlich durchs Brot backen.
„Ich bin Jo. Ich backe Brot!“
Was für eine schöne Vorstellung. Es kann sofort losgehen. Erste inhaltliche Frage. Dann spannende oder unterhaltsame Antwort.
Kein Rumgeplänkel. Kein Namedropping. Keine Vergangenheitsbewältigung. Keine Biografie des Grauens. Keine „Ich war im Unternehmen erfolgreich und bin dann in die Selbständigkeit gegangen-Story“.
„Ich bin Markus. Ich liebe Interviews. Und ich zeige anderen, wie sie gute Fragen stellen und gute Antworten geben können.“
Alle weiteren Infos, die ich noch unterbringen möchte, platziere ich als Gast später. Da fällt mir schon eine Stelle ein, in der ich davon berichten kann, wie Dr. Helmut Kohl mich einen Kopf kürzer gemacht hat oder wie ich mich vor Tom Cruise bis auf die Knochen blamiert habe.
Stell dich kurz und spannend vor. Auf den Punkt. Keine Biographie des Grauens. Nur das, was die Zuhörer:innen brauchen.
Tappe nicht unvorbereitet als Interviewgast ins Gespräch
Inga ist Gründerin von Doggykids. Sie hilft Eltern und Kindern, wenn die Lütten große Angst bis Panik vor Hunden haben. Inga hilft den Familien in kürzester Zeit. Eine Gabe.
Diese Expertise ist so ungewöhnlich, dass Radio Hamburg sie zum Interview eingeladen hatte. Inga ist eine Freundin von mir.
Ich hab mir das Interview angehört. Dann habe ich Inga angerufen und gefragt, warum sie weder ihren Unternehmensnamen Doggykids genannt, noch ihre Webseite erwähnt, noch von diesem großartigen Programm auf Langenoog berichtet hat. Inga lachte und sagte „Markus, das hab ich alles vergessen. Ich war doch so aufgeregt!“
Das verstehe ich. Aber Chance verpasst. Ich hab ein Medientraining mit Inga gemacht. Das ist ihr kein zweites Mal passiert.
Aber vielen anderen. Jeden Tag. In vielen Interviews.
Das ist verständlich, man wird ja nicht ständig interviewt und die Aufregung ist groß. Und gleichzeitig ist es so ärgerlich – denn die Reichweite eines Interview gilt es zu nutzen.
Erinnern wir uns an den ersten Tipp der Selbstvorstellung. Hast du dir deine Selbstvorstellung nicht vorher überlegst, wird es in der Situation zu spät sein. Dann fällt dir auch nichts mehr Gescheites ein.
Wir können uns Fragen stellen, die uns helfen:
Was ist dein eigenes Ziel als Interviewgast?
Was sollen die Zuhörer:innen nach dem Interview erinnern?
Was sollen sie vielleicht sogar machen? Sollen sie deinen Newsletter abonnieren? Ein Freebie laden? Sollen sie deinen Podcast anhören?
Wenn du nicht weißt, was du willst, wirst du nicht bekommen, was du willst.
Laufe also niemals unvorbereitet in ein Interview.
»Ein Interview ist kein zufälliges Gespräch unter Freunden, sondern eine Verabredung unter Profis«
Wie willst du dich vorstellen?
Was sind deine drei aktuellen und belastbaren Thesen, die du platzieren möchtest?
Was sind gute und unterhaltsame Geschichten dazu, die deine These belegen?
Was ist der Call-to-Action, was sollen also die Zuhörenden machen?
Wie möchtest du in Erinnerung bleiben?
Wer diese Fragen vor einem Interview nicht beantworten kann, ist ein Nichtschwimmer:in im Ozean.
Vergiss nicht, deine Botschaften als Interviewgast zu platzieren
„Irgendwie waren die Interviewfragen anders abgesprochen.“
„Ich werde ja gar nicht zu diesem einen Thema befragt.“
Da die meisten Interviewgäste brav und folgsam sind, sprechen sie dann nicht über die Themen, über die sie eigentlich sprechen möchten. Stellen nicht ihre Thesen zum Diskurs, erzählen nicht die schönen Geschichten, die sie sich zuvor schon überlegt haben.
Wie schade – wieder eine nicht genutzte Chance.
Als Interviewgast ist die einzige Frage, die du dir stellen solltest: Was möchte ICH erzählen?
Natürlich geht es augenscheinlich darum die Fragen des Hosts zu beantworten. Aber DEIN Ziel sollte es immer sein, diese Antworten mit DEINEN Themen zusammen zu bringen. So funktionieren Interviews.
Nicht nur der Host hat eine Absicht. Du hast auch dein Interviewziel und das gilt es umzusetzen und zu erreichen.
Wie aber kannst du deine Themen platzieren ohne unhöflich zu sein?
Da helfen dir Formulierungen weiter – nimm sie als Blaupause und passe sie für dich an.
Auf Fragen kannst du so antworten:
„Das ist ja eine spannende Frage. Und das bringt mich noch zu einem weiteren spannenden Aspekt und zwar …“ „Bevor ich diese interessante Frage beantworte, lass mich kurz noch sagen…“ „Geht es nicht viel mehr um…?“
Oder du beantwortet kurz und knapp eine Frage und kommst dann mit deinem Thema zum Zug „…und mir ist wichtig, dass wir über XY sprechen!“
Kannst du dir vorstellen, so deine eigenen Themen zu platzieren? Das geht besser, als du vielleicht jetzt denkst. Ein bisschen Mut gehört dazu.
Dann wirst du feststellen, dass diese Strategie super funktioniert und gar nicht als unhöflich wahrgenommen wird. Denn woher soll der Gastgeber auch immer genau wissen, welche Fragen er oder sie stellen soll. Du bist schließlich der oder die Expert:in.
Inhaltsverzeichnis
Bereite dich als Interviewgast gut vor
Überrascht dich mein Appell, dass du dich als Interviewgast vorbereiten sollst? Ist es nicht der Job des Hosts, sich auf dich gut vorzubereiten? Du brauchst doch nur Antworten auf die Fragen zu geben. Und du bist gut in deinem Thema. Das stimmt alles – ist aber eben nur die halbe Wahrheit.
Ein Interview ist kein zufälliges Gespräch unter Freunden, sondern eine Verabredung unter Profis.
Das ist eine meiner wichtigsten Botschaften. Nur wenn auch du dich als Interviewgast vorbereitest, wirst du das ganze Potenzial eines Interviews für dich nutzen können. Du wirst dich so professionell präsentieren, dass die Zuhörer von sich aus, mehr von dir erfahren wollen. Du wirst dein Wissen teilen, so dass die Podcast-Community mit einem Learning aus dem Podcast gehen wird. Du kannst sogar deine Angebote verkaufen, ohne eine unangenehme Verkaufsshow zu machen.
Wenn du dich dich vorbereitest. Hier 5 Tipps für deine Vorbereitung als Interviewgast
Kenne als Interviewgast die Schmerzpunkte der Zielgruppe!
Die Frage sollte noch früher ansetzen: Wer sind die Zuhörer:innen?
Wer vor ein (Audio-)Publikum tritt ohne eine Idee von der Lebenswirklichkeit des Publikums zu haben, wird keine Verbindung herstellen können.
Im Podcast bedeutet das – die Zuhörer:innen fühlen sich nicht angesprochen und skippen dein Interview.
Wie gelingt es dir nun, eine Verbindung herzustellen? In dem du weißt, was die Zuhörer:innen beschäftigt. Was sind ihre Herausforderungen? Was ist ihr Schmerzpunkt? Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Was suchen und brauchen sie?
Welche Lösung kannst du verschenken?
Wenn du weißt, was die Zuhörer:innen des Podcasts nachts wach hält, was ihre Herausforderungen sind, dann hilf ihnen.
Womit kannst du sie unterstützen? Welche Lösung kennst du, die du teilen kannst? Welche Inspiration kannst du sein? Was ist dein Gastgeschenk, dass du mitbringst.
Überleg es dir konkret und nimm dir vor, genau diesen Punkt in dem Interview zu platzieren.
Und hüte dich davor, leere Versprechungen zu machen oder nur anzukündigen, du könntest helfen. Nach dem Motto: „Mit meiner Methode wirst du Content auf Social Media posten, der 5 mal mehr konvertiert. Und wenn du wissen willst, wie das funktioniert – dann kauf mein Produkt.“ Das ist wohl die schlechteste Art sich zu präsentieren und führt bei dem Publikum sehr häufig zu Ablehnung.
Teile dein Wissen, erkläre eine Lösung. Du brauchst ja nicht gleich den Bauplan verschenken, aber helfe deinem Publikum.
Definiere als Interviewgast dein Ziel!
Wer nicht weiß, wo das Ziel liegt, wird das Ziel nie erreichen.
Was hast du davon wenn du eine Intervieweinladung annimmst? Was möchtest du erreichen? Was soll nach deinem Interview anders sein?
Diese Ziele können wir auf unterschiedlichen Ebenen definieren.
Was ist dein strategisches Ziel? Möchtest du Reichweite aufbauen, deine Newsletterliste mit neuen Kontakten erweitern, deine Expertise festigen?
Welche Themen möchtest du inhaltlich ansprechen? Welche Botschaft sollen die Zuhörer:innen verinnerlichen? Was sind deine Themen?
Wie möchtest du wirken? Auch das ist eine Ebene, über die wir uns Gedanken machen sollten. Bin ich der nahbare und freundschaftliche Mentor oder bin ich der nerdige Experte? Bin ich der Kummerkasten oder gebe ich die DIY-Anleitung? Wie möchtest du wirken?
Bereite deine Botschaften und Geschichten vor!
Wie oft haben wir im Gespräch schon nach einem guten Beispiel für ein Thema gesucht – und unter dem Druck der Zeit nicht gefunden? Das ist der Klassiker.
Genau aus diesem Grunde gilt es, Beispiele, Geschichten und Cases zuvor vorzubereiten.
Bei diesem Punkt sehe ich häufig in ungläubige Gesichter. Der Einwand kommt schnell: „Aber wirkt das dann nicht vorbereitet und umauthentisch?“
Nein – wenn wir es gut vorbereiten und gut erzählen, haben unsere Zuhörer:innen den Eindruck, wir hätten die Idee in der Sekunden gehabt.
Eine gute Geschichte fällt uns nicht einfach spontan ein. Wir tun gut daran, in Ruhe zu überlegen und ein Bild, eine Story vorzubereiten.
Womit können wir unsere Botschaft stützen? Wie können wir sie belegen? In welcher Story zeigt sich die Botschaft am besten? Gibt es noch eine zweite Geschichte, die wir nutzen können?
Hier habe ich vorausgesetzt, dass du deine Botschaften kennst – ist das so? Kannst du auf Anhieb 3-5 Keymessages formulieren, die für dich und dein Business stehen? Auf den Punkt?
Wenn du das noch nicht so gut kannst, beginne erst einmal die Suche nach deiner Botschaft, bevor du beginnst, Geschichten zu erzählen.
Die Technik ist die Visitenkarte des Interviewgasts – zerknittere sie nicht
Früher tauschten Menschen Papiervisitenkarten – quasi ein analoges „Folgen“. Was passiert nun, wenn man eine zerknitterte und dreckige Visitenkarte von einer Person bekommt? Was denken wir über diese Person?
So ähnlich verhält es sich mit der Technik. Eine schlechte technische Qualität in einem Interview fällt auch auf uns als Interviewgast zurück. Das macht keinen guten und professionellen Eindruck.
Wenn dein Techniksetting nicht ausreicht, investiere in die Technik. In besserer Hardware und in ein professionelles Setting.
Wenn du dir hierbei Unterstützung wünschst, melde dich gerne bei mir und schau mal auf meine Techniktipp-Seite.
Optimiere dein Techniksetting!
Die Zeit ist vorüber, in der wir den Blick in die Nasenlöcher (Kamera zu niedrig), matschige Bilder (zu wenig Licht) und einen blechernen Ton (kein externes Mikrofon) akzeptiert haben.
Das mag im Jahre 2020 noch funktioniert zu haben. Aber das ist lange her.
Keine Kaffeezunge
Ein letzter Tipp für die Vorbereitung: Nimm dir genügend Zeit direkt vor dem Interview.
Check die Technik – braucht Zoom vielleicht noch ein Update? Hast du die richtigen Quellen gewählt?
Check dein Outfit – gibt es keinen Spinatfleck? Nutze einen Spickzettel – weißt du, was du erzählen willst? Störungen ausgeschlossen?
Hast du die Türklingel stummgeschaltet, dein Telefon in den Schlafmodus versetzt, sind die Türen zu?
Brauchst du sonst noch etwas? Vielleicht ein Glas stilles Wasser? Das ist besser als Kaffee – denn wer kurz vor einem Video-Interview einen Kaffee getrunken hat, wird seine braune Kaffeezunge im Bild präsentieren. Das ist nicht so schön anzusehen.
So bereitest du als Interviewgast deinen Gastgeber vor
Bei diesem Appell ist der Widerspruch vorprogrammiert. Ist es wirklich unsere Aufgabe als Expertin, den Gastgeber auf das Interview vorzubereiten?
Nein – ist es nicht.
Aber was passiert, wenn wir es dennoch machen?
Wir nehmen dem Gastgeber viel Arbeit ab. Wir tragen Sorge dafür, dass bestimmt Wünsche von uns berücksichtigt werden. Wir platzieren schon vor dem Interview unsere Themen. Wir setzen uns selbst noch einmal stärker mit dem Thema auseinander.
Du wirst auch deine Gastgeberin zum Staunen bringen, wenn du selbst eine Vorbereitung anbietest. Wie kann diese nun konkret aussehen?
Versetz dich mal in die Rolle der Gastgeberin oder des Gastgebers.
Was ist der Struggle in der Interviewvorbereitung?
Es ist die Recherche – die unendlich dauern kann.
Im Netz finden wir entweder so viele Quellen und Artikel zu einem Thema oder eine Person, dass wir Probleme haben, die Recherche zu begrenzen. Sie kann über viele Stunden gehen. Selbst wenn das Interview nur 30 Minuten dauern soll.
Oder das andere Extrem: Wir finden gar nichts zu einer Person, weil diese Person mit sich und dem Thema wenig online bisher stattfand.
Wie können wir hier helfen?
Ganz einfach: Wir übernehmen selbst das Zusammenstellen der relevanten Informationen zu uns und unserem Thema.
Wir packen ein Info-Paket. Und da kommt nur das rein, was wirklich wichtig ist.
Dazu gehören einige biographische Angaben.
Dazu gehören ganz bestimmt unsere Botschaften und Hintergrundinfos zu unseren Themen.
Dazu kann etwas Persönliches gehören, damit das Gespräch auch solche Anteile bekommen kann.
Dazu können die typischen Fragen mit Antworten gehören – damit der Host schon eine Idee über den Verlauf des Interviews erhält.
Dazu zählt auch ein Überblick mit allen relevanten Social Media Kanälen, die du nutzt. Wie heißt dein Podcast? Wie ist der Titel deines YouTube-Kanals? Wie heißt dein LinkedIn-Profil und so weiter.
Das hört sich umfangreich an – ist es auch.
Deswegen sollten wir darauf achten, dass wir es wirklich kompakt und hilfreich gestalten. Es geht nicht um Vollständigkeit.
Die Idee ist es, dem Gastgeber viel Recherchearbeit abzunehmen. Es ist also kontraproduktiv, wenn wir den Gastgeber mit unseren Info-Paket länger beschäftigen als die normale Recherche gedauert hätte.
In welche Form können wir die Infos zusammenstellen? Da ist der Kreativität keine Grenzen gesetzt – nur schriftlich sollte es sein. Ich empfehle ein gut designtes PDF-Dokument, andere arbeiten mit einer Unterseite auf ihrer Homepage.
Für welche Form du dich entscheidest, die Interviews werden sich positiv verändern.
Deine Gastgeber wissen besser, auf welche Fragen es bei dir im Business ankommt. Was wirklich die relevanten Themen sind. Wie sie dich kurz und knapp vorstellen können.
All das sind die wichtigsten Kriterien für das Führen eines Interviews.
Online-Unternehmerin Katrin Hill hat beste Erfahrungen mit meinem CANVA-Template gemacht, wie sie mir in einem Interview verraten hat.
Ich unterstütze dich bei der Erstellung deines persönlichen Infosheets.
Ich habe ein Canva-Template von einer Designerin gestalten lassen, dass du anpassen kannst.
So sprichst du im Interview natürlich und spannend
Vielleicht hast du ähnliche Beobachtungen machen können – Interviewgäste mit wenig Erfahrung …geben zu lange Antworten. …wiederholen ihre Antworten mehrfach. …sprechen sehr abstrakt und allgemein.
Achte mal darauf, wenn du dir das nächste Podcastinterview anhörst. Das sind drei sehr häufige Fehler.
Mit welchem Ergebnis? Das Interview wird langweilig und bringt mir als Zuhörer wenig.
Wie kommt es, dass es immer wieder diese drei Punkte sind?
Wir wollen als Interviewgast alles richtig machen.
Wir meinen, es gehört dazu, dass wir ganz viel Wissen raushauen. Dann packt uns die Unsicherheit, ob wir es auch verständlich erklärt haben und wiederholen es besser noch einmal. Eventuell auch ein drittes Mal.
Wir reden sehr abstrakt. Keine Bilder. Keine Bespiele. Keine Geschichten. Nur die Erkenntnisse. Wie Wissenschaftler:innen. Wir wollen ja schlau wirken.
Unsere Absichten sind also klasse. Nur die Ableitungen daraus führen genau ins Gegenteil. Wie geht es besser?
Konkret und detailliert geht vor allgemein und abstrakt
Wir halten keine Vorträge, sondern wir beantworten konkret auf eine Frage. Mit einer kürzeren Antwort bekommt ein Gespräch eine schnellere Taktung und damit mehr Dynamik.
Wir provozieren sogar die Nachfrage des Hosts, wenn wir nicht alle Aspekte in eine Antwort quetschen. Dann gibt es Raum für eine Nachfrage und wir können den zweiten Teil der Antwort platzieren. So wirkt alles viel harmonischer.
Es kommt sehr auf die Konkretisierung an. Nicht allgemein und abstrakt, sondern konkret und detailliert ist das Geheimnis. Das macht einen riesigen Unterschied aus.
Wenn wir über Transformation sprechen, kann sich keiner vorstellen, was genau gemeint ist.
Wenn wir aber berichten, dass die Interviewer bessere Fragen stellen, seit dem wir ihnen das Infosheet zur Verfügung stellen – weiß jeder, was gemeint ist.
Wir brauchen Bilder und Geschichten, Beispiele und Beweise.
Die Amerikaner:innen sagen „Show – don’t tell!“
Also „Zeige es und rede nicht nur drüber!“
Berichte konkret und detailliert von deiner Weltreise, so kann ich mir das als Zuhörer wirklich vorstellen.
Ich kann mich mit dir in der Geschichte verbinden.
Ich fühle etwas, wenn du von Heimweh sprichst, dass du dein eigenes Bett vermisst, keine Menschen auf der Straße grüßen kannst. Ich fühle nichts, wenn du mir nur die Rahmendaten lieferst, dann macht das alles gar nichts mit mir.
Die Art des Erzählers ist gar nicht so einfach. Wir werden besser und besser, wenn wir es üben, die Dinge konkret zu benennen. Erinnere dich an das Kapitel „Botschaften und Stories“.
Hier kommen nun beide Stränge zusammen.
Bereite gute Stories im Vorfeld vor, so dass du gute Geschichten erzählen kannst, die zeigen über was du sprichst. Erstelle für dich ein Set aus Keymessages und Stories auf das du immer zurückgreifen kannst.
Sprich als Interviewgast deine eigene Sprache
Oder um es provozierender zu formulieren: Versuch jetzt bloß nicht auf schlau zu machen!
Ich mache nur Spaß. Schlau sind wir ja nun alle, wenn wir in ein Interview eingeladen werden.
Es gibt nur immer wieder Expert:innen, die im Interview beginnen, komplett anders zu sprechen. Das geht meistens in die Hose.
Sie nutzen viele Fremdworte, die Sätze sind verschachtelt und enden nicht, es kommt ein gewisser akademischer Habitus dazu.
Du hast eine Ahnung, was ich meine? Sie meinen, dass sie ihre Sprache in einem öffentlichen Interview anpassen müssen.
Wie wirkt das? Aufgesetzt, manchmal arrogant, gar nicht natürlich und es kommt oft dazu, dass sie selbst über ihre sperrigen Sätze stolpern und das Verb am Ende nicht zum Anfang passt.
Das wäre so ein Satz – viel Spaß beim Ausprobieren.
Heißt übrigens „Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln!“
Sprich so wie du sprichst. Nutze deine Alltagssprache. Verstelle dich nicht. Bleibe natürlich.
Dann erreichst du auch deine Zuhörerinnen.
Wir haben ein sehr feines Gespür dafür, wenn Menschen versuchen uns etwas vorzumachen. Das kommt nicht gut an.
Eine natürlich und lebendige Sprache hingegen kommt sehr gut an. Noch während wir zuhören verbinden wir uns mit der Expertin. Wir entwickeln die Geschichte in unserem Kopf weiter. Was macht das mit uns? Was haben wir mal erlebt? Das soll unser Ziel sein – dann haben wir alles richtig gemacht.
Aber zerstöre ich nicht mein Bild einer Expertin, wenn ich so ganz normal spreche?
Diese Angst ist häufig vorhanden.
Ich finde sogar, dass es die eigene Expertise noch festigt.
Obwohl wir Expert:in sind und das Thema ganz und gar durchdrungen haben, sind wir in der Lage über unser Thema in normalen Worten zu sprechen und es zu vermitteln. Ist das nicht die wahre Expertise?
Das ist der Grund, warum Dr. Christian Drosten in 2020 so berühmt geworden ist. Einer der angesehensten Wissenschaftler unseres Landes ist es gelungen, meine normale Sprache zu sprechen und mir ein hochkomplexes Thema einfach zu erklären.
Das ist Expertise.
Von daher machen wir es uns doch leicht und sprechen, wie uns der Schnabel gewachsen ist.
Platziere deine Botschaften mit diesen Formulierungen
Ist ein Interview eigentlich immer nur ein Frage-Antwort-Spiel?
Oder darfst du eigene Themen einbringen?
Du würdest eine wichtige Chance nicht nutzen, wenn du nur brav die Antworten gibst. Und du würdest deinen Zuhörer:innen wichtige Botschaften und Geschichten vorenthalten, wenn du sie nicht selber ins Spiel bringst.
Verstehe mich richtig, es geht nicht darum, das Interview zu kapern und die Führung zu übernehmen. Das ist in den meisten Fällen nicht angebracht und kein guter Stil.
Es geht mir darum, dass wir dem Interview etwas Gutes tun, wenn wir unsere Themen mit einbringen, die uns wichtig sind. Es dient darüber hinaus im besten Falle auch unserem Ziel für den Interviewbesuch.
Haben wir uns (weiter oben) nicht vorgenommen, bestimmte Botschaften im Interview zu platzieren?
Wie gelingt uns das, wenn der Gastgeber die Frage dazu nicht stellt? Wie können wir auch eine Frage antworten und unseren Punkt einbringen?
Formulierungen und die richtige Haltung helfen uns.
Beginnen wir mit den Formulierungen.
Du beantwortest kurz und knapp eine Frage und ergänzt dann ein eigenes Thema. „Ja, das ist völlig korrekt und besonders wichtig ist dabei, dass wir…“ Und jetzt kommt die eigene Botschaft.
Gastgeber:in: „Ist es auf Instagram wichtig, dass wir Reels posten?“ Ich: „Ja, das ist sicherlich eine gute Idee. Duo vor allem ist wichtig, dass wir uns über unsere Zielgruppe mehr Gedanken machen. Was ist die Erwartung meiner Zielgruppe? Nun…“
Hier habe ich ein Thema eröffnet, das vom Gastgeber nicht geplant war. Für mich ist es aber wichtig, über Zielgruppen zu sprechen. Also platziere ich das Thema, stelle mir selbst eine Frage und beantworte sie. Der Gastgeber wird dies nicht als unhöflich empfinden, weil es ein relevanter Punkt ist.
Eine weitere Formulierungsmethode ist der Widerspruch. Wir bekommen eine Frage und antworten „Sollte die Frage nicht heißen…?“ Oder „Ist es nicht noch wichtiger, dass wir…“
Meine Antwort auf die Social Media Frage von eben lautet dann: „Sollten wir uns nicht lieber erst einmal Gedanken um die Zielgruppe machen, bevor wir auf das Format schauen? Was erwartet meine Community?“ Schon bin ich wieder bei meinem Thema.
Und noch eine dritte Variante: „Ja, ich stimme hier zu. Was noch wichtig ist, ist die Definition der Zielgruppe….“
So gelingt es mir, eigene Themen zu platzieren, Botschaften zu setzen und das Gespräch in eine Richtung umzuleiten ohne dass es unangenehm ist
Auf die Haltung kommt es an
Das funktioniert übrigens nur wenn wir eine positive Haltung mitbringen. Empfindend wir diese Technik als Manipulation, als unhöflich, als unverschämt wird sie auch genauso wahrgenommen.
Haben wir hingegen verstanden, dass es sich um eine Ergänzung handelt, dass wir den Zuhörenden und damit auch unserem Fragensteller einen Gefallen tun, dann können wir diese Methode leicht und entspannt nutzen und bringen uns und unsere Botschaften viel besser ins Gespräch.
5 Tipps wie du dich als Interviewgast auf Social Media präsentieren kannst
Gerade Podcastinterviews sind ein dankbarer Reichweiten-Booster.
Auf einmal sprichst du zu einem ganz anderen Auditorium. Der Community deines einladenden Hosts.
Aber auch deine Community kannst du mitnehmen in das Interview und kannst viel Content daraus gewinnen, den du auf deinen Social Media Kanälen posten kannst.
Ein Interview ist eine wahre Schatztruhe.
Ich möchte hier nicht auf konkrete Formate wie Story, Feedpost oder Reel eingehen – das für dich passende Format wirst du schon selbst kennen. Ich möchte dir inhaltliche Ideen geben, die du auch gut weiterentwickeln kannst
1. Berichte von deiner Vorbereitungals Interviewgast. Alleine die Tatsache, dass du öffentlich über deine Vorbereitung als Gast sprichst, sorgt schon für Aufmerksamkeit. Hier kannst du dich, das Thema und das Interview gut anteasen.
Verrate uns doch schon einmal eine deiner Botschaften.
Schon hast du nicht nur Werbung für dich gemacht, sondern hast mir einen Mehrwert geliefert.\
Außerdem zeigst du deiner Community, was für eine wahre Expert:in du bist. Trotz deines Allwissens (;-)) bereitest du dich noch vor. Vorbildlich.\
2. Mach den Interviewcheck: Zeige deiner Community die 5 Punkte die du vor dem Start eines Interviews abcheckst.
Wie die Piloten im Cockpit.
Stimme das Licht? Passt der Ton? Hast du die Brille geputzt? Wie bringst du dich in Interviewstimmung? Welche Punkte stehen auf deiner Checkliste?
3. Zeige einen Ausschnitt aus dem Interview vorab. Nimm deine Antworten einfach mit deinem Smartphone auf.
Anschließend schneidest du eine kurze und sehr prägnante Stelle aus dem Interview raus und veröffentlichst diese, um damit auf das komplette Interview hinzuweisen.
Oder um ein ausgewähltes Thema auf Social Media mit deiner Community zu diskutieren. Schon steigt das Interesse an deinem Interview.
4. Das Zitat. Identifiziere eine Kernaussage aus dem Interview, die du getätigt hast und erstelle ein Zitatpost mit Bild von dir und deinem Zitat.
Fordere in der Caption deine Community auf, dazu Stellung zu nehmen. Schon bist du im Gespräch.
5. Deine Erkenntnisals Interviewgast Teile deine eigene Reflexion nach dem Interview. Verrate mir, was das Interview für Gedanken in dir ausgelöst hat, welche neue Fragen gestellt worden sind und was sich daraus für dich ergeben hat.
Du siehst – es gibt so viele schöne und spannende Möglichkeiten, dein Interview Social Media auf inszenieren. Dir fallen sicherlich noch weitere ein. Sei kreativ und lass deine Community teilhaben.
War das alles zu viel?
Du hast dich jetzt vielleicht das erste Mal mit so vielen Details rund um das Thema Interviewauftritt beschäftigt. Das kann überfordern. Das kann auch verunsichern.
Aber vor allem kann es dir helfen, deine Expertise im Interview noch besser zu präsentieren. Aus einem zufälligen Gespräch wird ein professionelles Interview, das eine ganz andere Wirkung erzielt.
Wie bei allen neuen Fertigkeiten, die wir lernen, steigern wir uns von Mal zu Mal. Setz auf die Wiederholung. Keiner beginnt freihändig Fahrrad zufahren.
Du kennst nun die professionellen Methoden und kannst sie nach und nach für dich anwenden. Probier es aus. Hab Spaß dabei.
Wenn du dir Unterstützung wünschst, melde dich gerne bei mir.
Solltest du dich auch für die Seite des Hosts interessieren und du möchtest erste Tipps haben, wie du deine Interviewfragen verbesserst, dann lade dir meine „Tipps für bessere Interviewfragen“ runter.
Kennst du meinen Podcast Interviewhelden? Hier findest du eine Mini-Serie, die sich nur mit der Rolle des Interviewgastes beschäftigt. Es sind die Folgen 43 bis 53. Abonniere meinen Podcast, dann verpasst du keine Folge.
Sieben Positionen in deinem Podcast, die wir mal aufpolieren sollten
Betriebsblindheit auf beiden Ohren
Wann hast du das letzte Mal Wesentliches in deinem Interview-Podcast verändert?
Wann hast du bewusst mit Abstand und aus neutraler Position deinen Podcast das letzte Mal angehört und überprüft? Wann hast du das letzte Mal deinen Opening-Jingle bewusst angehört?
Das dachte ich mir und damit bist du in bester Gesellschaft. Es wäre wenig schlau, ständig am eigenen Podcast rumzunörgeln, wöchentlich Anpassungen vorzunehmen und nie in die nötige Podcast-Routine zu kommen. Denn genau diese Routine benötigen wir, wenn wir langfristig und regelmäßig produzieren und veröffentlichen wollen. Im Business sprechen wir natürlich nicht von Routine, sondern von Prozess. 😉
So ein Prozess hat neben dem Vorteil der fast automatisierten Wiederholung den Nachteil, dass wir dazu neigen, die Aufmerksamkeit zu verlieren. Wir werden nachlässig, gewissermaßen betriebsblind und schon schleichen sich Dinge ein, die wir eigentlich anders und besser können. Ich möchte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und so lass uns über deine Podcast-Shownotes am Ende sprechen. 😉
Inhaltsverzeichnis
Nimm dir nicht zu viel vor
Ein Interview-Podcast besteht aus unzähligen Bestandteilen, die zum Teil so kleinteilig sind, dass es uns schwerfällt, sie zu erkennen. Ein Beispiel: Gibst du Bestätigungslaute von dir, wenn dein Gast mit der Antwort fertig ist? Ich vermute, du kommst jetzt ins Grübeln. Machst du so etwas? Machst du so etwas immer? Stellst du nach der Antwort gleich die nächste Frage? Ist das gut oder unhöflich? Und so weiter – dieses Fass möchte ich heute gar nicht aufmachen. Denn beim Frühjahrsputz wollen wir zwar alles aus dem Schrank rausholen und abwischen, aber wir wollen nicht den Schrank demontieren, um zu schauen, ob die Bauanleitungen auch gut geschrieben ist.
Lass uns den Schwung und die Energie des Frühjahrs nutzen, um uns auf sieben konkrete Stellen in deinem Podcast zu konzentrieren. Wir betrachten sie, beurteilen sie und wenn es etwas zu verbessern gibt, nur zu – dann machen wir das sofort. Und wenn alles rund läuft, dann lassen wir es auch genau so weiter laufen.
Ein kleiner und wichtiger Tipp, wenn wir jetzt an die neuralgischen Stellen gehen, schau mit Freude drauf. Sei nicht gestresst, sei nicht genervt, sondern hab Spaß daran, den großen Podcast-Staubwedel zu schwingen und den Staub des vergangenen Jahres wegzuwischen. Womit beginnen wir? Am besten ganz vorne.
Stelle 1: Dein Teaser
Bevor es mit deinem Podcast so richtig losgeht, kannst du bei mir als Zuhörer richtig Spannung aufbauen, meine Lust auf deine Episode erhöhen, mit ist einem Paukenschlag auf dein Thema aufmerksam machen. Genau das ist der Job eines Teasers.
💡 Begriffserklärung
Weil immer wieder wichtige Bezeichnungen durcheinandergebracht werden, lass uns kurz klären, wie die Definition der Elemente ist.
💡 Was ist ein Teaser?
Ein Teaser ist ein Spannung erzeugendes Element. Meist sehr kurz, bezieht sich inhaltlich auf eine Episode und kann an unterschiedlichen Stellen im Podcast eingesetzt werden. Meist zu Beginn, um Vorfreude auf die Episode zu machen. Möglich auch ganz am Ende, um auf die nächste Episode hinzuweisen. Das bedeutet, dass Teaser auch bei jeder Episode neu eingesprochen und produziert werden.
Was ist ein Trailer?
Ein Trailer ist die große Schwester des Teasers und bezieht sich nicht auf eine spezielle Episode, sondern meist auf den kompletten Podcast. Die meisten Podcast nutzen Trailer, die zum Beispiel bei Spotify extra angezeigt werden, um die eigene Show zu bewerben. Ein Trailer ist wie ein Werbespot.
💡 Was ist ein Jingle?
Ein Jingle ist im Podcast ein Audio-Element (meist Musik oder ein paar Töne) mit einer speziellen Aufgabe. Zum Beispiel, um eine bestimmte Rubrik einzuläuten, um Werbung zu kennzeichnen, um das Ende anzukündigen.
💡 Was ist ein Opener und Closer?
Auch Opener und Closer gehören zur Familie der Jingles. Da sie aber quasi in jedem Podcast vorkommen, haben sie spezielle Namen. Der Opener besteht meist auch nicht nur aus Musik, sondern zusätzlich aus gesprochenem Wort. Wie bei mir im Podcast. Hier spricht ein Sprecher „Interviewhelden – der Podcast für Fragensteller und Antwortgeber mit Markus Tirok“ und darunter läuft Musik. Was im Opener alles gesagt wird und wer ihn spricht, ist ganz individuell. Viele PodcasterInnen sprechen den Opener und Closer auch selbst. Völlig ok.
Opener und Closer sind feststehenden und wiederkehrende Elemente, die nicht jedes Mal neu aufgenommen werden. Meist werden sie einmal produziert und dann in jeder Episode genutzt.
Zwei gängige Teaser-Formate gibt es: Das Zitat. Hier greifen wir schon zu Beginn vor. Aus dem sich anschließenden Interview zitieren wir, also kopieren einen oder zwei spannende Sätze und setzen diese an den Anfang. Beispiel: In einem Interview über die Erfahrungen und Erlebnisse mit Dating-Apps sagt der Interviewgast „Als ich sah, was mir da entgegenkam, bin ich nur noch gelaufen und habe sofort die Polizei gerufen.“ Wow – ich vermute, die Abschaltquote wird gering sein, wenn wir so in einen Podcast über Dating-Apps einsteigen. Dieses Zitat taucht dann im Interview im Kontext wieder auf und dann wird die gesamte Story dazu erklärt.
Zweites Format: Der Host-Teaser. Es kann passieren, dass wir keinen einzelnen Satz aus unserem Interview für unseren Teaser finden – macht nichts, dann übernehmen wir das einfach selbst. Gleiches Interviewbeispiel, dann heißt es: „Als mein heutiger Gast sah, was dort auf sie zu kam, ist sie nur noch schreiend davon gelaufen und hat sofort die Polizei gerufen!“ Du merkst, die Wirkung ist etwas schwächer, aber dennoch stark genug, um die Zuhörenden in unseren Podcast zu ziehen. Wir können natürlich auch anders einsteigen, zum Beispiel mit Fragen oder Überhöhungen, Thesen und Provokationen. „Lust oder Liebe – das Spiel mit den Dating-Apps“ und so fort. Ein Teaser ist also vergleichbar mit einer besonders guten Überschrift in einer Zeitung. Du möchtest unbedingt wissen, was passiert. Und ja – beide Teaser gehen nur, wenn wir eine Postproduktion haben, denn wir können ja erst nach dem Interview einen spannenden Anfang gestalten.
🚨 Wie können wir unseren bestehenden Teaser optimieren? Nutzt du überhaupt schon die Kraft eines Teasers? Wenn nein, fang mal damit an. Es gibt wenig spannendere Einstiege in deinen Podcast. Und ja, auch du wirst starke Zitate finden, selbst wenn nicht immer die Polizei geholt werden muss. Wenn du einen Teaser bereits nutzt, überprüfe, ob er kurz genug ist. Ein Teaser sollte nicht länger als ein oder zwei Sätze sein. Und quasi bei der spannendsten Stelle enden. Es geht nicht darum, einen vollständigen Sachverhalt zu erzählen. Es geht nur darum, die Spannung schnell aufzubauen und mit dieser Energie dann in den Podcast zu starten. Und hier wäre noch ein Anschlusspunkt zu beachten – wie leitest du dann von deinem Teaser über ins Thema? Erst kommt dein Opener und dann geht es hoffentlich direkt und ohne den Umweg weiter mit deinem Thema. Solltest du hier noch einen Sales-Pitch dazwischen schieben, schau mal genau hin, ob du damit nicht die Spannung wieder zunichtemachst, die du mit dem Teaser aufgebaut hast.
Stelle 2: Opener und Begrüßung
Könnte es sein, dass du dich wiederholst? Ist ja nicht schlimm. Aber gerade für den Einstieg gelingt dir noch etwas Besseres. Es geht um deine direkte Begrüßung, um den Übergang zwischen Opener und deinem Hallo. Denn in vielen Openern werden bereits wichtige Informationen präsentiert. Der Name der Show, manchmal auch schon ein Gewinnversprechen. Es gibt Opener, die beinhalten bereits einen Pitch, manche wünschen am Ende „viel Spaß“ und Ähnliches. Diese Opener wurden meist von uns ein einziges Mal produziert und werden dann nur noch als Audio-Schnipsel in der Postproduktion an den Anfang und ans Ende unseres Podcasts platziert. Und meist hören wir uns die Opener auch gar nicht mehr an. Das hat Folgen. Dann passiert das, was viele PodcasterInnen in jeder Ausgabe zu Beginn machen. Sie wiederholen sich. Bis zu drei Mal. Dann heißt es schon am Ende des Teasers „Viel Spaß mit der heutigen Folge“ im Opener wünsche der Sprecher erneut viel Spaß und am Ende der Begrüßung wünscht uns der Host erneut viel Spaß. Oha – ob sich der Spaß dann noch einstellt, da bin mir nicht sicher.
Sehr häufig wiederholen wir in unserer persönlichen Begrüßung den Titel unseres Podcasts und den Sales-Pitch, beides kommt meist schon im Opener vor. Wenn dann wirklich alles Wort für Wort genau so formuliert wird, dann ist das kein guter Einstieg in unsere Podcast-Episode.
🚨 Also – was machen wir nun? Hör dir ganz aufmerksam die Anfangssequenz deines Podcasts an. Was wird an Informationen gegeben? Sind diese nötig? Ist etwas doppelt? Wie kann ich Doppler vermeiden? Ist der Opener überhaupt noch hübsch anzuhören oder braucht er ein Facelift? Wie wirkt der Start für Personen, die den Podcast, dich und die Inhalte noch nicht so gut kennen? Kannst du etwas optimieren? Denn mit unserem Episoden-Start möchten wir doch jedes Mal unsere ZuhörerInnen professionell und wertschätzend begrüßen und sie in unsere Show einladen. Der Anfang sollte sitzen.
Stelle 3: Die Anmoderation des Gastes
Wir kommen zu einer sehr empfindlichen Stelle in unserer Episode. Denn jetzt kommt unser Interview-Gast zu Wort. Und ich hoffe, dass ich mit meinem Content mittlerweile so viele Personen erreicht habe, dass wir alle gemeinsam ins Lied einstimmen, wenn es um die Vorstellung geht: Unser Gast stellt sich nicht selbst vor! Wir sind so gute GastgeberInnen, dass wir unseren Gast natürlich selbst vorstellen. Das wäre der erste und wichtigste Punkt in unserem frühlingshaften Großreinemachen. Oder steigst du noch so ins Gespräch ein: „Hallo! Schön, dass du da bist. Stell dich doch einmal vor. Wer bist du, was machst du und wie bist du dazu gekommen?“ Meist folgt keine besonders gelungene Selbstvorstellung des Gastes, sondern es wird umständlich und langweilig. Wäre es nicht viel schöner, wenn du deine Aufgabe als GastgeberIn voll und ganz übernehmen würdest? Höre dir doch bitte mal diese Podcast-Episode der Interviewhelden an, da erkläre ich ausführlich, warum ich es als sooooo wichtig ansehen, den Gast selbst kurz vorzustellen. Entgegen aller Befürchtungen, ist das auch gar kein großer Rechercheaufwand und ist viel eleganter.
Podcastempfehlungzur Vorstellung des Gastes
Und hier habe ich eine ganze Podcast-Episode genau zu diesem wichtigen Thema gemacht.
Und wenn wir schon dabei sind, unsere Anmoderation genauer zu betrachten, schauen wir uns doch den Aspekt der Ausführlichkeit und damit auch der Länge an. Meine allerwichtigste Empfehlung lautet ja immer „Versetz dich in die Rolle deiner ZuhörerInnen“, denn für die machen wir das ja alles. Und nun höre dir (d)eine lange Anmoderation zu einem Thema oder zu einem Gast an. Vielleicht wird die Vita des Gastes wiedergegeben, vielleicht die Publikationen, vielleicht die Stationen. Benötigen wir diese Infos als ZuhörerIn wirklich, um in das Gespräch einsteigen zu können? Bedeutet viel Anmoderation auch viel Vorfreude und Spannung? Oder können wir uns all die Infos gar nicht merken? Wird es ab einem Punkt nur noch viel, lang und unübersichtlich? Für was werden mir all die Punkte erzählt? Soll der Gast damit relevanter gemacht werden, als er vielleicht ist? Oder geht es darum, dem Gast zu schmeicheln und ihr/ihm ein gutes Gefühl zu geben? Was habe ich davon?
Verstehst du meinen Blick auf die Anmoderation? So sollten wir auf unser Werk schauen. Braucht es meine ZuhörerIn? Was benötigt meine Zielgruppe, um mit Freude in das Gespräch einzusteigen? Es geht im Interview nicht in erster Linie darum, dass sich mein Gast kuschelig und wohl fühlt. Es geht um mein und dein Publikum.
🚨 Also hier die Aufräumaufgabe: Höre dir ganz bewusst und mehrfach die Anmoderationen zu deinen Gästen einmal an und fühle in deine ZuhörerInnen hinein. Zuviel Infos? Zu lang? Ausreichend? Spannend genug? Überladen? Unübersichtlich? Und dann beginnen bei der nächsten Podcastproduktion einen schlankeren Weg einzuschlagen.
Stelle 4: Deine Einstiegsfrage
Ja, aufräumen kann kleinteilig sein. Du hast sicher schon einmal eine Krimskrams-Schublade aufgeräumt. Da kann man sich schon eine Weile mit aufhalten. Sind halt viele Kleinigkeiten, die da zusammen kommen. Mit Krimskrams sollte unsere nächste Stelle in der Episode aber möglichst wenig zu tun haben. Wir kommen eher zu einer ganz besonderen Stelle in Deinem Podcast und in deinem Interview. Es geht um die Einstiegsfrage. Und hier hätte ich gerne einen Trommelwirbel, den hat die Einstiegsfrage mehr als verdient. Denn hier beginnt alles. Hier pflanzt du quasi die Stimmung für dein Interview. Für mich zählt die Einstiegsfrage zu den wichtigsten und aufregendsten im gesamten Interview. Aber ich möchte heute bei unserem Frühjahrsputz nicht übertreiben und bleibe mal weniger pathetisch und bodenständig.
Ich kenne unzählige Einstiegsfragen, die eigentlich keine Fragen sind, sondern vielmehr Aufforderung zu einem Kurz- oder Langvortrag. „Wie bist zu deinem Thema gekommen?“ „Was kann Contentmarketing?“ „Was sollte ich beim Bloggen beachten“. Du kennst die Fragen auch, oder? Sie sind groß. Nein, eigentlich sind sie riesig. Sie sind offen gestellt und ermöglichen beim Antwortgebenden ein ausführliches Grundsatzreferat, was dann meist auch folgt. Das Thema wird so ausführlich ausgeführt, dass unsere 5 Anschlussfragen, die wir im besten Falle vorbereitet haben, alle bereits im Ansatz beantwortet werden. Eigentlich wird alles beantwortet. Und als GastgeberIn hast du nicht eine Zwischenfrage stellen können. Der Gast hat ja solange geantwortet. Meine klare Empfehlung: Stelle niemals zu Beginn eine große und abstrakte Frage, du wirst immer eine große und abstrakte Antwort bekommen.
Aber wie können wir stattdessen einsteigen? Mit einer kleinen, kurzen und konkreten Frage. Fragen wir doch die Contentmarketing-Expertin, welcher Post ihr heute in den sozialen Medien in Erinnerung geblieben ist. Das wird spannend. Dein Gast wird nicht damit gerechnet haben und schon habt ihr einen wunderbaren, unterhaltsamen und konkreten Einstieg. An der exemplarischen Antwort könnt ihr euch abarbeiten und nach den wichtigen Kriterien im Contentmarketing Ausschau halten. Kurze und konkrete Frage bedeutet meist kurze und konkrete Antwort. Noch ein Beispiel: Frage den Blogger doch nach seinem Lieblingsort, an dem er gerne bloggt. Er wird sofort aus dem Erleben heraus antworten und von dort aus könnt ihr gemeinsam und in vielen kleinen Schritten die Blogger-Welt entdecken.
🚨 Hier nun meine Frühjahrsputzaufgabe für dich: Schreib dir deine letzten 5 Intervieweinstiege auf. Analysiere deine Einstiegsfrage und berücksichtige auch die Antwort. War die Antwort zu lang, zu abstrakt, war sie spannend und unterhaltsam, war sie zu allgemein? Und für alle Fortgeschrittene: Denk dir mindestens eine, besser zwei alternative Einstiegsfragen für dieses Interview aus, das du gerade analysierst. Zwei neue spannende Wege ins Gespräch einzusteigen. Und dabei beachte die Größe deiner Frage – fragst du wirklich konkret und klein genug?
Stelle 5: Die Episoden-Dauer
Mein nächster Aufräumansatz ist ganz einfach und schnell gemacht – zumindest der Anfang. Schau dir bitte mal die Länge deiner Podcast-Interviews an. Liegst du um 30 Minuten, sei stolz auf dich und überspring diese Aufgabe 5. Bist du länger als 40 Minuten lies bitte weiter. Ich habe mal ein wirklich geniales Aufräumbuch gelesen. Wohl auch das Bekannteste. „Magic Cleaning“ von Marie Kondo. Ein Segen und ein Geschenk. Sie empfiehlt, jeden Gegenstand in die Hand zu nehmen und den Gegenstand zu fragen „Brauche ich dich noch?“. Wenn nein, bedanken wir uns bei dem Gegenstand und dürfen ihn gehen lassen. Und wieder haben wir uns ein Stück befreit.
Machen wir das doch mal sinngemäß mit der Länge unserer Podcast-Gespräche: Braucht unser Publikum dieses Gespräch mit einer Dauer von 55 Minuten? Ja? Perfekt. Weiter so. Bist du dir nicht ganz sicher? Okay, hier kommt meine Nachfrage: Wäre es denkbar, alle wichtigen Inhalte des Talks auch in einer Gesprächslänge von 35 Minuten unterzubringen und weiterhin unterhaltsam zu bleiben? Ich übernehme hier mal das Antworten: Meistens gelingt uns das sehr gut. Wieso machen wir es nicht? Und wieso bin ich unbedingt dafür, sich kürzerzufassen? Beide Antworten bedingen sich. Wir werden häufig viel zu lang in unseren Interviews, weil wir uns keinen festen Rahmen setzen. Wir wissen im Vorfeld nicht genau, was wir erfragen möchten. Wir gehen da „so ganz offen ins Gespräch“ rein. Können wir machen, professionell ist das nicht.
Ein Interview ist kein zufälliges Gespräch unter Freunden, sondern eine Verabredung unter Profis.
Markus Tirok, Interviewhelden
Ein Interview ist kein zufälliges Gespräch. Das passiert nicht einfach so. Ein Interview ist wie ein Theaterstück, wie ein Buch, wie eine Präsentation. Die Kapitel legen wir vor dem Beginn schon fest. Wir wissen, über was wir sprechen wollen. Und wenn wir darauf unsere Interviewvorbereitung ausrichten, dann werden wir aufhören, zufällige Längen zu produzieren. Dann schaffen wir alle Inhalte auch in 30 Minuten. Ich weiß, das hört sich herausfordernd an. Es geht aber, wie viele meiner KundInnen immer und immer wieder beweisen, wenn sie ihre Interviewstrategie professionalisieren. Schluss mit ewig langen Antworten und Schluss mit langen Episoden. Und nun die Antwort, warum lange Episoden nicht immer eine gute Idee sind: Unsere ZuhörerInnen müssen sie doch auch hören können. Und wir sind uns sicher einig, dass wir eher in der Lage sind, eine halbe Stunde zu hören, als eine ganze Stunde. Denn „Zeit Verbrechen“ wollen wir ja auch noch hören und die Folgen dauern ja schon so lange…
🚨 Unsere Aufräumaufgabe: Check deine Epsiodenlänge und beantworte die Frage, wie genau es zu der Länge kommt. Hast du Lust, mal eine kürzere Episode auszuprobieren? Versuch es doch mal.
Stelle 6: Das Ende
Wollen wir zum Schluss kommen? Mir fällt das leicht – ich sage Danke und Tschüss. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Andere tun sich da deutlich schwerer mit Abschied zu nehmen. Ob das generell damit zu tun hat, wie wir Abschiede bewerten und angehen? Wir könnten philosophieren – aber genau das möchte ich zum Schluss eben nicht machen. Anfängerfehler im Journalisten Interview: In der letzten Frage noch ein neues Fass aufmachen. So sagt man, wenn man mit einer Frage zum Ende ein komplett neues und komplexes Themengebiet eröffnet und genau weiß, dass eigentlich keine Zeit bleibt, dieses Thema angemessen zu behandeln. Von dieser journalistischen Weisheit können wir lernen, denn die zeitliche Begrenzung haben wir eigentlich gar nicht. Aber irgendwann muss halt auch mal Schluss sein.
🚨 Deine Aufgabe: Verschaffe dir einen Überblick, wie du deine Interviews bisher beendest und überlege, ob das der beste Weg für deine ZuhörerInnen ist. Mal zwei Beispiele, bei denen ich dringend zum Ausmisten raten würde. Die FragenstellerIn leitet die letzte Frage ein und sagt zum Gast: „So, ich habe alle Fragen gestellt. Hast du noch etwas, was du sagen möchtest?“ Herzlichen Glückwunsch, du hast deinem Gast zum Schluss noch einmal eine riesige Tür (Scheunentor) aufgemacht, alles zu sagen, was er oder sie noch sagen möchte. Entweder kommt jetzt die große Wiederholungsarie – alles was zuvor in 50 Minuten besprochen wurde, wir nun noch einmal erwähnt. Natürlich in kurz, dauert nicht länger als 5 Minuten. (Gähn…) Oder wie wäre es mit einem Sales-Pitch zum Schluss? Finde ich auch nicht so schön. Und mal ehrlich – gibt es wirklich wichtige Themen, die nach 50 Minuten noch nicht besprochen wurden? Dann hast du wahrscheinlich keinen guten Job als FragenstellerIN gemacht – ich würde es lassen.
Ein anderer gern genommener Ausstieg ist das „Fass ohne Boden“, wo der oder die GastgeberIn in epischer Breite eine Danksagung ausspricht, Dinge noch mal zusammenfasst und einfach ins Schwadronieren kommt. Episch und langweilig. Okay – nehmen wir mal an, du bist nicht so ganz happy mit deinem Ausstieg. Wie kannst du es besser machen? Mach es wie die Großen. Wie der Spiegel, die Zeit, die FAZ. Was machen die am Ende eines Gesprächs? Sie machen es ganz kurz „Vielen Dank für das Gespräch“. Ich liebe diesen Ausstieg. Auf den Punkt. Und die persönliche Dankesarie, die können wir doch ausschütten, wenn wir mit unserem Gast wieder allein sind. Unsere ZuhörerInnen legen meist darauf keinen Wert. Und ja, auch so ein Ausstieg kann absolut wertschätzend sein. Keine Sorge. Ich mach es übrigens auch meist so – wenn du dir das mal als Beispiel anhören möchtest…
Stelle 7: Die Shownotes
Erinnerst du dich, dass ich ganz zu Beginn versprochen habe, erst zum Ende auf die Shownotes zu sprechen zu kommen? Nun ist es so weit. Und mittlerweile haben wir so viele Aufräumenergie angesammelt, dass wir uns auch diesem Teil deines Podcast-Business noch annehmen können. Wie zufrieden bist du mit deinen Shownotes? Ist das eher eine Pflichtarbeit für dich oder hast du dir wirklich einmal intensiv Gedanken über die Shownotes gemacht? Kleine Testfragen: Erreichen dich deine ZuhörerInnen über die Shownotes? Hast du deine Social-media-Kanäle angegeben? Gibt es einen Call-to-Action in den Shownotes? Bietest du den nächsten Schritt an? Die Shownotes sind ähnlich wie der Einband eines Buches mit Cover, Klappentext und Infos über die Autorin. Wir sollten diese Chance nicht verstreichen lassen, sondern sie wirklich nutzen.
🚨 Und das ist die letzte Aufräumaufgabe für dieses Frühjahr: Schau dir deine Shownotes an und überleg mal, was du anpassen und verbessern könntest. Immer aus Sicht deiner NutzerInnen. Was könnten sie auf dem Weg zu deiner Dienstleistung und deinem Angebot gebrauchen? Braucht es nur den Weg zu deiner Webseite? Braucht es die Links zu Instagram oder LinkedIn, möchtest du ein Freebie anbieten und so weiter. Es gibt viele hilfreiche Ansätze, die Shownotes zu einem Marketing-Hightlight zu gestalten. Mach doch mal! Ich wünsche dir gutes Gelingen, viel Spaß und Erfolg dabei!
Der Aircheck PRO
Wow – ich bin stolz auch dich. Du hast die Challenge angenommen und bist durch sieben wichtige Schritte deines Podcasts mit mir gegangen. Sehr, sehr cool! Und wenn du noch nicht alles angepasst hast, aber dir schon Ideen eingefallen sind – warte nicht zu lange. Nimm die Energie des Frühjahrs mit und überarbeite die wichtigen Stellen in deinem Podcast.
Ich mache das übrigens mit meinen KundInnen nicht nur im Frühjahr, sondern das ganze Jahr über. Und dann schaue ich mir nicht nur 7 Stellen an, sondern meine Analyse umfasst etwa 40 Einzelpositionen, damit wir uns wirklich ein Bild über den Podcast machen können. Das nennt sich AircheckPro – du reichst drei unschädliche Interviews / Podcasts bei mir ein und ich analysiere sie und bespreche das Ergebnis in einem persönlichen Online-Coaching. Solltest du also mal gemeinsam mir mit zusammen deinen Podcast aufräumen wollen, dann findest du hier weitere Infos zum Aircheck Pro. https://www.tirok-training.de/interviewhelden-interviewtraining/
🚨 🚨 ZUSAMMENFASSUNG🚨 🚨
Lass uns die Ärmel hochkrempeln und folgende Positionen in deinem Podcast anschauen und noch ein bisschen besser machen
Nutzt du deinen Teaser voll aus: kurz, spannend und gut eingebunden?\
Doppelt sich dein Teaser, dein Opener und deine Begrüßung nicht?\
Ist deine Vorstellung des Gastes auf den Punkt und unterhaltsam?\
Ist deine Einstiegsfrage gut gewählt, kurz und konkret?
Ist die Länge deiner Interviews bewusst gewählt und du hast dir einen inhaltlichen Rahmen gesetzt?\
Kommst am Ende auf den Punkt?
Gibst du alles in deinen Shownotes?
Der Onlinekurs für Interviewgäste und Expert:innen
Gib spannende Interviews, die Zuhörer von dir begeistern und dir neue Leads bringen
Verabschiede dich von unzufriedenstellenden Podcast-Interviews und werde zum geschätzten Gast, der souverän und wirkungsvoll auftritt!
Mit meinem innovativen Onlinekurs zum Interview-Infosheet revolutionierst du deine Interviewerfahrung.
Was geschieht alles, wenn du kritische Fragen im Podcast-Interview stellst?
Die Abfuhr von Heidi Klum, der Rockstar der Automobilindustrie, und welche Frage du das nächste Mal in deinem Podcast besser (nicht) stellst.
Heidi Klum mag sie gar nicht, eine Kundin von mir, mag sie nicht stellen und ein Podcastkollege hat ordnetlich Gegenwind bekommen, weil er sie nicht deutlich an seinen Gast genug gestellt hat: Kritische Fragen im Podcastinterview.
Fangen wir mit einer sehr erfahrenen Medienunternehmerin an: Wieso mag Heidi Klum keine kritischen Fragen?
Nun sie hat ihre Interviewzusage gegenüber einem wichtigen deutschen Online-Medienmagazins (DWDL.de) zurückgezogen, als sie die Fragen vorab bekam.
»GNTM ist ohne Frage so divers wie nie. Aber muss das eigentlich immer so oft betont werden? Reicht es nicht, divers zu sein?«
»Jetzt wo sich zeigt, dass es so gut ankommt: Bedauern Sie, GNTM nicht schon früher diverser aufgestellt zu haben? Lange waren die Schönheitsideale in der Show ja sehr normativ.«
Fragen von DWDL.de
Die Absage kam aus der ProSieben-Kommunikationsabteilung, weil die Fragestellungen „im Ganzen zu negativ sei“, so berichtet es DWDL.de . Ich glaube, Heidi hat sich hier selbst die Chance genommen, ihre eigene Expertise zu zeigen. Denn die vorher eingereichten Fragen waren keine „Speerspitzen des investigativen Journalismus“, sondern lediglich naheliegende kritische Fragen, wie DWDL selbst eingesteht. Heidi Klum hätte sicher jede dieser Fragen mit Charme, Humor und Erfahrung bestens beantworten können, das ist meine Einschätzung. Vielleicht hätte Heide Klum mit ihren Antworten sogar ein neues Bild der erfolgreichen Geschäftsfrau und Moderatorin zeigen können.
In kritischen Fragen steckt die echte Chance für Aufmerksamkeit, Relevanz und Mehrwert.
Aber wer stellt sie? Stellst du sie in deinem Podcastinterview? Ich habe mir in den letzten Jahren unzählige Podcastinterviews angehört und mich häufig von der kuscheligen Atmosphäre einlullen lassen – wollte ich gar nicht, passiert aber schnell.
Ist das nur mein subjektives Empfinden? Ich hab die Frage mal in meine Community auf den sozialen Kanälen gegeben. Und bin dankbar über die Reaktionen und die Offenheit. Es haben sich aus dieser Frage viele spannende Diskussionen entzündet. Und die erste Überraschung: Es werden häufiger kritische Fragen gestellt, als ich angenommen habe. Sehr gut!
Doch so ganz falsch werden meine Beobachtungen nicht sein – die Angst, die Scheu, der Respekt oder der ungewohnte Umgang mit kritischen Fragen ist vorhanden. Doch was genau könnte in einem Podcastinterview geschehen, wenn die kritischen Fragen – die es fast zu jedem Thema gibt – aufs Tapet kommen?
Die Idee ist ja richtig…
Das Interview, der Talk, das Gespräch sind die großen Formate im Content-Marketing. Wir treffen uns mit AntwortgeberInnen im Podcast, auf YouTube und stellen brav unsere Fragen in Insta- und Facebook-Live. Und erhalten ähnlich brave Antworten. Mit diesen Formaten möchten wir Mehrwert bei unserer Zielgruppe schaffen, uns selber positionieren und im besten Falle unterhalten. Unser heimlicher Wunsch ist vielleicht, dass wir mit solche einer Aufnahme ein relevantes Werk erschaffen, das diskutiert wird, das geteilt wird, das für einen Moment für Aufmerksamkeit sorgt. Bestes Content-Marketing.
Deine Fragen bestimmen die Qualität des Interviews
Dann beginnen wir mal das Interview. Ich überspringe heute mal den Teil, in dem ich mir die Haare als Zuhörer raufe, weil Interviewgäste gezwungen werden, sich selbst radebrechend vorzustellen. Ich gehe auch nicht auf die gefühlte Ewigkeit ein, die es vor lauter Pitcherei braucht, um zur ersten Antwort zu kommen. Und es soll heute auch nicht um die Qualität der Einstiegsfrage gehen.
Wir wollen auf die Antworten hören, die so tun, als würden sie über die Qualität eines Interviews entscheiden. Doch sind es nicht genau unsere Fragen, die eine gute, unterhaltsame, wertvolle Antwort zur Folge haben? Rollen wir nicht durch unser wohlformuliertes Interesse den roten Teppich für unsere Gäste aus, damit sie sich bestmöglich in ihrer Antwort zeigen können?
Bleiben wir kurz bei dem Bild des Auftritts auf dem roten Teppich. Wie stelle ich ihn mir vor? Jemand, der schnell und verhuscht über den Teppich rennt? Oder jemand, der in unscheinbarem Alltags-Outfit sich zeigt und doch nicht zeigt? Oder freue ich mich über eine Person, die sich in aller Größe präsentiert, das Besondere betont, die Schritte über den roten Teppich ganz bewusst macht? Sogar die Pose beherrscht und dabei noch immer natürlich bleibt? Dieses Bild gefällt mir.
Es sind unsere Fragen im Interview und Gespräch, die diese Präsenz in den Antworten hervorrufen können.
Verlassen wir das Interview mit dem Gefühl, der Gast war klasse, so können wir davon ausgehen, dass wir die richtigen Fragen gestellt haben. Bemerken wir die Mittelmäßigkeit der Antworten und die Irrfahrten des Gastes, dann müssen wir uns mit diesem Wissen künftig an die eigene Nase fassen – es waren unsere Fragen, die zur Langeweile, die zum Durcheinander, die zur epischen Länge und Beliebigkeit geführt haben. Unsere Fragen bestimmen die Qualität des Interviews.
Wir riskieren unsere Glaubwürdigkeit ohne kritische Fragen im Podcast-Interview
Es gibt viele Zutaten und Kriterien für gute, relevante und belastbare Fragen. Sie sind meist kurz und auf eine definierte Antwort ausgerichtet, sie folgen einer plausiblen Dramaturgie, sie sorgen für Erkenntnis bei den Zuhörenden und so fort. All das gehört zum Einmaleins der guten Fragen. Und wer Lust hat, sich mehr mit guten Fragen und guten Antworten zu beschäftigen, dem empfehle ich meinen Podcast „Interviewhelden“ zu hören auf den Podcast-Plattformen deiner Wahl.
Heute steht nur eine Frage im Fokus: Die kritische Frage.
Bleiben wir ehrlich – wie häufig stellst du deinen Gästen im Podcast-Interview eine kritische Frage? Die Weigerungshaltung kritischer Fragen gegenüber kann ich sehr gut nachvollziehen. Die Begründungen sind alle sympathisch und ehrlich.
»Ich möchte nicht unhöflich erscheinen. Ich bringe meine Gäste doch nicht in solche Situationen. Meine Gäste sollen sich wohlfühlen. Das wäre doch unverschämt. Das kann doch auch schief gehen.«
Doch stimmen diese Annahmen hinter den Begründungen wirklich? Bedeutet das Stellen einer kritischen Frage gleich ein Affront dem Gast gegenüber? Verändern wir die Perspektive: Was geschieht, wenn wir einen Gast interviewen und unsere gesamte Zuhörerschaft bringt eine wichtige Frage mit, die nicht gestellt wird? Wer ist enttäuscht? Vielleicht der Gast, aber ganz sicher unser Publikum.
Wir setzen uns über ihre Bedürfnisse hinweg und ignorieren ihr Anliegen.
Und genau das geschieht in Interviews und Gesprächen, wenn wir kritische Fragen, die zum Teil auf der Hand liegen, ausklammern und nicht stellen. Wir enttäuschen unser Publikum, unsere Zielgruppe und wir verspielen unsere Glaubwürdigkeit.
Kritische Fragen im Podcast-Interview sorgen für Aufmerksamkeit und Glaubwürdigkeit
Bleiben wir bei der Perspektive der Zuhörenden. Was geschieht, wenn die FragenstellerIn in einem Podcast eine kritische Frage stellt? Dann spitze ich als Zuhörer die Ohren und bin ganz gespannt, wie diese Frage (die ich mir vielleicht auch schon gestellt haben) beantwortet wird. Hier entsteht ein Momentum, hier entsteht Aufmerksamkeit und Relevanz. Waren das nicht genau die Ziele in unserer Content-Marketing-Strategie?
Natürlich ist nicht alles gut, was Aufmerksamkeit provoziert. Es geht auch nicht darum, Krawall-Fragen zu stellen, sondern ernste kritische Fragen, die sich aus dem Zusammenhang ergeben mit Respekt und Anstand. Es geht nicht um Angriff, es geht nicht um Kampf und es geht nicht darum, jemanden bloßzustellen. Sondern es geht um Erkenntnisgewinn und den erhalte ich durch Fragen. Meine Aufgabe als FragenstellerIn ist es, gute Fragen zu stellen. Kritische Fragen gehören dazu.
Es gibt eine weitverbreitete Fehlannahme: Wer kritische Fragen stellt, ist unhöflich und negativ.
Ich halte dagegen: Wer kritische Fragen stellt, ist aufmerksam und hat sich mit einem Thema tiefer beschäftigt.
Und mit der richtigen Haltung und Ansprache kommt auch nicht eine Sekunden das Gefühl von Feindseligkeit zum Vorschein. Möchte ich niemanden bloßstellen, möchte ich nicht unhöflich sein, möchte ich nicht unverschämt sein – dann werde ich auch so nicht wahrgenommen.
Es ist hingegen nicht meine Aufgabe, in einem Interview Freundschaft zu schließen, ausschließlich auf bequemen Kuschelkurs zu gehen und alles Kritische zu umschiffen. Es geht doch viel mehr um meine Zuhörenden, als um meinen Gast.
Die Chance für echte Expertise
Was geschieht nun aufseiten der AntwortgeberIn? Sollte unsere ExpertIn nicht in der Lage sein, auch die kritischen Fragen gut zu beantworten? Bieten wir unseren ExpertInnen nicht erst durch kritische Fragen die Möglichkeit, ihr gesamtes Können, Wissen, ihre Expertise unter Beweis zu stellen? Machen kritische Fragen das Interview nicht auch für die ExpertIn einfach spannender und unterhaltsamer? Spielt ein Tennisprofi auf dem Platz nicht viel lieber anspruchsvolle Bälle, als die ganze Zeit mit dir nur Aufschläge zu üben? Ein langweiliges und beliebiges Interview kann jeder führen – aber wie großartig ist es, wenn mein Gast zu Höchstformen auflaufen kann? Dann unterscheidet sich mein Podcast-Interview von vielen anderen. Habe ich als Experte wirklich etwas zu befürchten, wenn kritische Fragen gestellt werden? Oder ist es nicht die lang ersehnte Gelegenheit, mit mehr als nur drei Bällen jonglieren zu können.
Ich persönlich freue mich als Experte über kritische Fragen – denn ich bin mir sicher, ich habe diese Frage längst beantwortet oder scheue mich nicht davon, sie zu beantworten.
Andrea Patzelt und der Rockstar der Automobilbranche
Mit dem Einverständnis von Andrea darf ich hier ihre Geschichte erzähle. Andrea Patzelt ist Veranstalterin und Gastgeberin des wohl erfolgreichsten deutschen Online-Autohauskongresses, dem DAOK. Ihre Gäste zählen zu den Top-UnternehmerInnen und Entscheider der Branche. Vor wenigen Wochen erhielt Andrea die Interviewzusage von Wayne Griffiths, dem CEO der Automarke CUPRA, Vorstand bei SEAT und mittlerweile Aufsichtsratsvorsitzender von CUPRA. Er gilt als unangepasster Rockstar in der Branche. Andrea bat mich, sie auf das Interview vorzubereiten. Wir entwickelten gemeinsam ihre Fragenstrategie und den Fragenkatalog. Neben all der Anerkennung seiner Leistung bewegt die Autohaus-Branche aber eine wichtige Frage „Nimmt die neue Marke CUPRA der Muttermarke SEAT die Kraft und Bedeutung?“ und eine noch wichtigere Frage „Wird CUPRA künftig die Autos selbst verkaufen und den Handel umgehen?“ Das sind die Fragen gewesen, die den Markt und damit die Zielgruppe auf dem Autohauskongress wirklich bewegen. Hier geht es ja um sehr viel Geld und um unternehmerische Existenzen.
Und Andrea bewegte noch eine sehr persönliche Frage. Wie echt ist Griffiths Auftreten in der Öffentlichkeit oder ist das seine persönliche Vermarktungsstrategie – von wegen Rockstar und so.
Für mich als Interviewtrainer war klar, diese Fragen müssen alle so gestellt werden. Andrea war anfänglich etwas zurückhaltend, darf sie wirklich solche Fragen stellen? Was passiert denn dann? Ich habe den Einwand mal umgedreht: Wie unglaubwürdig wäre das Interview für die Branche, wenn Andrea diese diese Fragen nicht stellen würde? Und welche Relevanz erhält das Gespräch, wenn Andrea gute Antworten erhält. Und genau so ist es gekommen.
Perfekt vorbereitet mit einem belastbaren Fragenkatalog eröffnete Andrea Patzelt das Interview mit der Frage: Sie gelten als Rockstar des Marketings in der Automobilbranche. Ist das eine strategisch richtig gute Selbstinszenierung oder ist das Ihre Persönlichkeit?
Das war die Einstiegsfrage an den Vorstand von SEAT – ein grandioser Beginn. Denn wie ich es erwartet habe, zeigte sich Wayne Griffiths begeistert von der Frage und von Andreas unerschrockene Haltung. Er lachte und stieg bereitwillig auf Andreas Fragen ein. Auch die Frage nach der Markendominanz und der neuen Vertriebsstrategie konnte Andrea positiv und kritisch platzieren und erhielt gute Antworten.
War es einfach für Andrea?
Nein, sicher nicht. Es war ungewohnt und gehörte etwas Mut dazu, die sofort belohnt wurde durch ein besonders gelungenes Gespräch. Andrea Patzelt erhielt nicht nur die Anerkennung von Wayne Griffiths, sondern von ihrer gesamten Zielgruppe, von der Branche. Ich muss nicht weiter ausführen, was das für positive unternehmerische Konsequenzen für ihr eigenes Business hat.
Und was unterscheidet Wayne Griffiths von Heidi Klum? Er zeigte Kompetenz, auch mit kritischen Fragen gut umzugehen. Heidi entzog sich diesen Fragen. Welche Auswirkungen haben diese beiden unterschiedlichen Entscheidungen auf die eigene Personenmarke?
Deine nächsten kritischen Fragen im Podcastinterview
Zugegeben, ein Interview mit solch einem internationalen Top-Manager oder mit Heidi Klum ist nicht an der Tagesordnung. Doch genau das gleiche Prinzip, mit der gleichen Haltung können wir in jedem Podcastinterview anwenden. Hören wir der Zielgruppe zu, was wirklich ihre kritische Themen sind. Fragen wir uns selbst, was wir wirklich wissen wollen. Wenden wir uns von dem allgemeinen Bla-Bla ab und kommen zu den relevanten Fragen, die eben auch kritisch sein dürfen, sollten – denn alle danken es uns.
Fragen wir die megaerfolgreiche Facebook-Expertin Katrin: »Hast du eigentlich noch Freude an deiner Facebook-Challenge mit 7000 Teilnehmenden oder ist das nicht nur noch reine Verkaufe?«
Fragen wir den SEO-Agentur-Chef Marco: »Ist SEO wirklich das Tool von heute? Ist das nicht sehr 90er und wir haben heute ganz anderen Mechaniken zur Verfügung?«
Fragen wir die Unternehmer-Brüder Andreas und Markus B.: »Was seht ihr, wenn ihr in den Spiegel schaut und keine Rolex am Arm habt?«
Ich bin mir sicher, dass all diese Menschen eine spannende Antwort geben würden – und ehrlich gesagt, würde mich diese Antwort schon jetzt interessieren.
Zu diesem Blogartikel habe ich auch eine Podcast-Epsiode veröffentlicht. Du findest sie in meinem Podcast-Menü.
Zusammenfassung
Die Qualität deiner Fragen bestimmt das Niveau der Antworten und des gesamten Interviews.
Entwickle einen belastbaren Fragenkatalog
Stelle dir die Frage „Was möchte ich denn wirklich wissen?“
Sei die Anwältin deiner Zielgruppe und vertritt ihre kritischen Interessen und Fragen
Nehme deinen Gast in der Expertise ernst und traue ihm / ihr kritische Fragen zu
Verstehe den Unterschied zwischen unverschämt und interessiert
Wenn ich dich bei deiner Interviewvorbereitung unterstützen kann oder du mit mir an deinen Interviewskills arbeiten möchtest, hier findest du weitere Informationen dazu.
Der Onlinekurs für Interviewgäste und Expert:innen
Gib spannende Interviews, die Zuhörer von dir begeistern und dir neue Leads bringen
Verabschiede dich von unzufriedenstellenden Podcast-Interviews und werde zum geschätzten Gast, der souverän und wirkungsvoll auftritt!
Mit meinem innovativen Onlinekurs zum Interview-Infosheet revolutionierst du deine Interviewerfahrung.
Ich beantworte die Fragen aus meiner Community zum Interview
Ich habe vor kurzem bei Facebook und Instagram um Fragen, Nöten und Probleme in Sachen Interview für Fragensteller und Antwortgeber gebeten. Und ich habe richtig viele Antworten bekommen, also eigentlich ja Fragen. 😉
Zeit, die Antworten mit Dir zu teilen.
Macht das Sinn – hilft Dir diese andere Episode meines Podcasts weiter? Soll ich das häufiger machen, weil es Deine Fragen direkt widerspiegelt und beantwortet?
Ein Episoden-Experiment. Ich warte auf Deine Meinung!
Unvorbereitet als Gast, Experte und Antwortgeber in ein Interview zu gehen ist etwa so sinnvoll, wie einen Bus einzuparken ohne einen Führerschein zu besitzen oder einen Marathon zu laufen, ohne sich darauf vorbereitet zu haben.
Keine gute Idee. Und doch Alltag. Denn wie genau soll ich mich als Gast auf ein Interview vorbereiten? Und warum eigentlich?
Ich möchte ich Dich mit konkreten sieben Fragen durch den Vorbereitungsprozess führen und Dir so zeigen, wie genau Du Dich auf Dein nächstes Interview vorbereiten kannst. Für bessere Antworten. Denn es scheitert nicht nur an guten Fragen, sondern auch häufig an guten Antworten.
Wie möchtest du dich im Interview präsentieren?
Wer möchtest du sein? (1)
Fangen wir mit dem „Wie“ an, weil ich es spannend finde, über die eigene Rolle nachzudenken.
Wie wollen wir wirken? Der Coach-Chor antwortet unisono: Natürlich authentisch! Natürlich. Diese Antwort hilft Dir nur bedingt weiter. In welcher unserer vielen Rollen sollen wir uns authentisch zeigen? Wen wollen wir darstellen?
Den reflektierten, wissenschaftlich fundierten, eloquenten und ernsthaften Businesstyp?
Die lässige, humorvolle, optimistische und anpackende Frau?
Oder den verständnisvollen, zurückhaltenden, eher zuhörenden Mentor?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir alle diese Modelle performen können. Und dabei sogar authentisch wirken. Denn je nach Zielgruppe greifen wir bereits auf diese Rollenmodelle im Business zurück. Im Gespräch mit unserer Bank, mit dem Postboten und mit unseren Kunden.
Also können wir uns tatsächlich eine Rolle aussuchen, mit der wir ins Interview gehen.
So stelle ich mir persönlich die Frage, wie möchte ich bei der Zielgruppe ankommen? Und wie hilft mir das? Möchte ich Vertrauen aufbauen? Möchte ich zeigen, wie lustig ich bin? Möchte ich mich kantig positionieren? Es ist meine Wahl. Und die Wahl beeinflusst viele Faktoren: Wie spreche ich? Wie schnell spreche ich? Mache ich Witze? Zeige ich mich persönlich? Bewege ich mich viel auf der Meta-Ebene? Widerspreche ich? Provoziere ich? Bis hin zur Frage nach dem Outfit: Bin ich der junggebliebene, digitale Experte im T-Shirt oder bin ich der souveräne Coach im hellblauen Hemd? Der Businessmann mit Krawatte. Ich beherrsche alle drei Rollen und sicher noch weitere.
Lege fest, in welche Rolle Du Dich gerne im Interview positionieren möchtest. Wie genau verändert sich dadurch Dein Auftritt? Was genau möchtest Du in der Zielgruppe damit erreichen?
Solltest Du mir hier entgegnen „Ich trete so auf, wie ich wirklich bin“ zählt nicht. Sie ist nur Ausdruck, dass Du Dich noch nicht wirklich mit diesem Thema tiefer beschäftigt hast. Wenn sind eben nicht nur diese eine Rolle. Frage mal Deine Kolleginnen und Kollegen oder Deine Familie.
Wer also bist Du im Interview?
Schematische Darstellung zur Vorbereitung auf ein Interview.
Wie setzt sich die Zielgruppe in dem Interview zusammen?
Wer sind deine ZuhörerInnen und ZuschauerInnen? (2)
Wir haben eben bereits die Frage gestellt, welche Wirkung wir auf die Zielgruppe haben. Welche Zielgruppe denn genau?
Die Frage nach dem WER ist wohl eine der wichtigsten Fragen. Um es auf die beispielhafte Spitze zu treiben: Wir möchten nicht wirklich einem veganen Publikum im Interview mit unserer Jagdleidenschaft auf den Pelz rücken. Das wäre keine gute Idee. Dieses Beispiel ist natürlich an den Haaren herbei gezogen.
Aber vor einem Podcastpublikum von der Wirkung von Video zu schwärmen, will wohl überlegt und gut gemacht sein. Möglich ist alles.
Wir sollten nur die Rahmenbedingungen gut kennen. Wer ist die Zielgruppe? Zu welcher Gruppe gehört die Zielgruppe? Veganer? Selbstständige? Naturwissenschaftler? Alleinerziehende Mütter…Was ist deren Schmerzpunkt? Was ist deren Problem, für die sie eine Lösung suchen? Warum tauschen sie ihre Lebenszeit ein, um Dir in einem Interview zuzuhören? Was erhoffen sie also von dir zu bekommen? Wie kannst du helfen? Was kannst Du bieten?
Diese Frage sollte sehr klar zu beantworten sein, um Nähe und Vertrauen aufzubauen.
Ich hatte vor kurzen ein Interview mit einer Rechtsanwältin geführt, es ging um die DSGVO. Zielgruppe Medientrainer. Und es war so wichtig, dass diese Rechtsanwältin sich zuvor Gedanken über die Arbeitsweise und Lebensumstände einer Medientrainerin gemacht hat, denn so erreichte sie das Publikum unmittelbar bei ihren Bedürfnissen. Sie hatte ihre Hausaufgaben gemacht.
Welche Inhalte möchtest du platzieren?
Was ist Deine Botschaft? (3)
Was genau möchtest Du eigentlich sagen? An welche Kernbotschaft soll sich die Zielgruppe erinnern, wenn das Interview vorüber ist? Was soll hängen bleiben?
In meinen Trainings beantworten meine Kunden diese Suche nach der Botschaft häufig mit einer Liste von Punkten: „Es soll hängen bleiben, dass wir sichere Immobilienfonds anbieten, dass eine Immobilie das beste Invest ist, dass es uns schon so lange am Markt gibt und das die Laufzeit sehr kurz ist.“ Das sind sicher wichtige Punkte für den Fondsanbieter in der Kommunikation, aber es ist nicht die Kernbotschaft. Hierbei handelt es sich um Key Messages, um weitere Aspekte, nicht aber um die Kernbotschaft.
Aber was ist nun die Kernbotschaft? Es könnte „Verlässlichkeit und starke Ergebnisse“ sein. Wir gehen also eine Ebene höher und schauen auf der Meta-Ebene. Was verbindet alles miteinander? Was ist der Markenkern?
Gute Beispiele finden wir hierzu in der Automobilindustrie. Die Kernbotschaft bei BMW lautet „Freude am Fahren“, bei Audi „Vorsprung durch Technik“.
Wir kennen diese Botschaften nur zu gut aus der Werbung und sie wirken: Vielleicht können wir nicht unmittelbar die Automarke zuordnen, aber in unseren Köpfen entstehen konkrete Bilder, hören wir den Slogen.
Meine Botschaft mit den Interviewhelden? Ganz einfach „gute Fragen – gute Antworten“. Darauf werde ich in jedem Interview, das mit mir geführt wird, zu sprechen kommen.
Die Kernbotschaft alleine reicht aber nicht aus – sie ist der Kern einer Marke, das Herz. Und das sollte schlagen.
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Was steckt alles in Deiner Botschaft? Key Messages (4)
Stellen wir uns ein Haus vor, dann haben wir jetzt zwei ganz wichtige Elemente geschaffen. Quasi den Rahmen für unser Interview. Wir haben die Zielgruppe als Fundament, darauf richtet sich alles auf und aus. Und wir kennen unsere Botschaft, das Dach des Hauses.
Wir arbeiten uns jetzt von oben nach unten. Von der meta-Ebene der Botschaft werden wir konkreter und definieren in der Vorbereitung zu einem Interview unsere Key Messages, die Auswirkungen unserer Botschaft.
Machen wir es an einem weiteren Beispiel fest: Es geht um ein Interview zum Thema Podcast. Der Experte ist ein Podcast-Produzent. Zielgruppe im Interview sind Solopreneure, die sich selbst um ihr Marketing kümmern. Seine Botschaft lautet: Podcast ist der Brand-Booster! Mit Podcast verschaffst Du dir einen Namen. Das kann man behaupten, vielleicht klingt es auch ganz schick, aber überzeugend ist das bisher noch nicht.
Was fehlt? Es sind die Belege – die Einzelaspekte zum Thema.
Da haben wir zum Beispiele die Key Message „Podcast ist ein Trendmedium“ oder „Podcastkosten sind gering“ oder „Podcast ist ein Content-Wunder“. All diese Punkte unterstützen die Botschaft, dass Podcast ein Brand-Booster ist. Es ist die Konkretisierung der Botschaft, die Untermauerung, die guten Argumente dafür, die Aspekte, die Unterthemen.
Und diese kann unser Experte nun im Gespräch gut platzieren. Er hat sich vorbereitet und weiß genau, seine Aspekte stützen seine Botschaft.
Und er weiß noch mehr – unser Experte und Gast weiß vor allem, dass er gute Geschichten erzählen muss. Denn nur These zu platzieren und die ganze Zeit auf der Meta-Ebene unterwegs zu sein, langweilt die Zuhörenden sehr.
Nutze Storytelling im Interview!
Welche Geschichten hast Du mitgebracht? (5)
Und hier kommt die Lösung: Deine Geschichten. Deine Storys. Was hast Du erlebt? Was kannst Du lebendig und spannend erzählen? Gibt es Geschichten zu Deinem Thema, die Emotionen auslösen? Spannung, Mitgefühl, Aufregung, Humor, Überraschung – auf diese Geschichten kommt es ganz besonders an.
Was ist spannender? Irgendeine Summe, die Spotify investiert, um exklusive Podcast-Produktionen zu realisieren? Oder die Geschichte, wie die Moderatorin und Autorin Charlotte Roche zusammen mit ihrem Ehemann einen Sextalk-Paar-Podcast produzieren und damit für richtig viel Aufregung sorgen?
Es ist die Story, die es lebendiger und spannender macht. Wir werden uns auch an die Story erinnern, wahrscheinlich nicht an die Summe, um die es ging.
Also sind wir immer auf der Suche nach einer Geschichte.
Eine weitere Story zur Key-Message „Podcast ist ein Trendmedium“ ist der Smartspeaker. In den nächsten 180 Tagen werden voraussichtlich 6 Millionen Smartspeaker in Deutschland verkauft werden. Eine Story, die unsere These und Key Message unterstützt und zum Leben erweckt.
Diese Stories müssen nicht unbedingt mit uns etwas zu tun haben. Sie können auch eine Produktgeschichte erzählen oder von Dritten handeln. Aber sie sollten eine Geschichte sein, kein theoretisches Zahlenspiel.
Welche Geschichten hast Du zu erzählen und wie erzählst du sie?
Was sollen deine Zuhörenden nun machen? Hast du einen CZA – einen call to action?
Was soll ich machen? (6)
Möchtest Du eigentlich etwas Konkretes von der Zielgruppe? Wie lautet Dein Call-to-Action (CtA)?
Sollen sie sich in Deine Newsletterliste eintragen? Sollen sie einen Podcast abonnieren? Sollen Sie sich ein Angebot anschauen? Sollen sie ein Produkt oder Dienstleistung buchen oder kaufen?
Oder sollen sie nur einen ersten Kontakt zu Dir haben, sollen Dich als Marke wahrnehmen?
Sei Dir ganz bewusst, was Du von der Zielgruppe möchtest.
Und dann appelliere an Sie. Sag Ihnen, dass Du Ihnen sehr mehrwertige Inhalte über Deinen Newsletter regelmäßig schenkst. Verrate Ihnen, wie sie mit dem Rabattcode an das eine begehrte Produkt kommen oder warum es ihnen helfen wird, den Podcast zu abonnieren.
Wenn Du nicht weißt, was die Zielgruppe machen soll, wirst Du sie auch nicht zum Ziel lenken können. Und das wäre sehr schade, denn dann hat keiner etwas davon. Du nicht und Deine Zielgruppe auch nicht.
Selbstpositionierung – Zielgruppe – Kernbotschaft – Key message – Stories und der Call to Action – mit diesen sechs Schritten hast Du dir bereits eine komplette Interviewstrategie erarbeitet.
Wenn Du Dir wirklich Zeit nimmst und diesen Prozess sehr ausführlich durchlebst, kommen meist erstaunliche Erkenntnisse dabei raus. Zwar arbeiten wir schon so lange oder so intensiv mit unseren Produkten und Angeboten, doch haben wir wirklich schon alle Aspekte durchdrungen? Warten da nicht spannende Geheimnisse und Geschichten auf uns und vor allem auf unsere Zielgruppe, die erzählt und kommuniziert werden müssen?
Doch jede Strategie, jede Keymessage und jede Story dringt nicht zur Zielgruppe durch, wenn die Technik versagt.
Technikcheck vor der Interviewaufzeichnung!
Hast Du die Technik gecheckt?
Nun kommt es sehr darauf an, ihn welchem technischen Setting Dein Interview stattfindet.
Bist Du von einem Fernseh- oder Radiosender eingeladen, brauchst du dir sicher keine Gedanken zur Technik machen.
Stellst du aber Deine eigene Technik im Interview zur Verfügung, in dem Du ein Telefoninterview machst oder ein Onlineinterview mit oder ohne Bild, dann hingegen, beginne wirklich rechtzeitig mit dem Technikcheck.
Nichts ist ablenkender, als die Unsicherheit, die Technik funktioniert nicht oder bricht jeden Moment zusammen.
Diese ist ein sehr großes Thema, das ich an dieser Stelle bewusst klein halten werde:
Egal ob es ein Video- oder nur ein Audio-Interview ist, sorge für bestmögliche Audioqualität. Nutze ein hochwertiges externes Mikrofon, dass du an Dein Smartphone oder Deinen Computer anschließen kannst. Such Dir einen ruhigen Rau, der nicht sehr hallig ist. Nutze Kopfhörer, um Rückkoppelungen zu vermeiden. Fahre Dein System vor dem Interview einmal komplett runter und wieder rauf, damit der Computer die bestmögliche Performance leisten kann. Schließe Programm, die Töne abgeben, wie z.B. beim Eintreffen neuer Mails oder Chat-Nachrichten. Kannst Du Deine Türklingel abschalten? Das Telefon? Sein ungestört.
Und wenn es sich um ein Video-Interview handelt, sorge für das bestmögliche Bild von dir. Vermeide unruhige Hintergründe wie die Bücherwand im Arbeitszimmer, lass keinen Wäschestände im Bild stehen, schaue auf Augenhöhe in die Kamera, stelle also gegebenenfalls Deinen Laptop auf Bücher, damit die Laptop-Kamera auf
Augenhöhe kommt, sorge für gutes und ausreichendes Licht.
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Das Talkformat der Podiumsdiskussion findet auf jedem Event statt, sei es ein Kongress, eine Konferenz, ein Kickoff-Event, es wird geplaudert und diskutiert, was das Zeug hält.
Der Gedanke, unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zu Wort kommen zu lassen, ist gut. Die Ausführung dieser Podiumsdiskussionen aber häufig sehr mühsam und langweilig.
Und das hat ganz handwerkliche Gründe, denn ähnlich wie ein Interview, funktioniert eine Talkrunde nach Regeln und Gesetzmäßigkeiten. Kenne ich diese und arbeite mit ihnen, wird mir eine spannende Talkrunde gelingen und das Publikum wird an Rednern an den Lippen hängen.
Arbeite ich nur „aus dem Bauch heraus“, wird es sicherlich eine dieser nicht enden wollen, inhaltlich ausgepusteten Talkenden, die wir alle so leid sind.
Das Magazin Der Fachjournalist bat mich, einige Tipps und Tricks zu teilen, wie wir bessere Podiumsdiskussionen führen können.
Das habe ich sehr gerne gemacht, für uns alle. Damit wir als Zuschauende nicht mehr leiden oder schlafen müssen.
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